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Wizards of OS 2
-- Offene Kulturen & Freies Wissen --

im
Haus der Kulturen der Welt Berlin
11.-13.10.2001

 

WOS 2 Home

 

 

 

 

 

 
Themen &

Panels

 

Freie Software Freie Software zwischen Bewegung und Business
Software als Kultur
P2P: Cooperatives Schreiben
Open Source Content Management Systeme
Sicherheit
Digitale Signatur
"Geistiges Eigentum" Software-Patente und ihre wirtschaftliche Nutzung
Rechtkontrolle und Fair Use
Informationsvielfalt: Eigentum an informationen in Wissenschaft und Business
Schatzpolitik: Information, Vertragsbeziehungen und Nord-Süd-Gerechtigkeit
Freie Content-Lizenzen
Öffentliches Wissen Open Source-Schulbildung
Die Universität als Public Service Provider oder als Profit Center?
Öffentliches Wissen
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
Informationsfreiheit: Tiefer Blick in den Aktenschrank
Offene Infrastruktur

Standards
Open_Money
Open Music
Kollektive Intelligenz
Strategien
Was sonst? Überlegungen zu Gesellschaften und Kapitalismen im Netz und anderswo

Konferenzsprache ist Englisch. Deutsche Vorträge werden simultan ins Englische übersetzt, außer bei Veranstaltungen, die mit einem (DE) markiert sind.


Freie Software

 

 

Freie Software Zwischen Bewegung und Business
Samstag, 13.10., 16:00, Auditorium

Wo steht die freie Software heute nach der Adoption durch große Unternehmen und Behörden und nach der Achterbahnfahrt am Neuen Markt? Vertreter von IBM und anderen Unternehmen erläutern, was vielen immer noch ein Rätsel ist: Wie kann man mit freier Software Geld verdienen? Wie ist es heute um das Verhältnis von Community und Kommerz bestellt?

Moderation: Daniel Riek, Technical Manager, Alcove, Bonn

  • Tom Schwaller, Gründer und über fünf Jahre Chefredakteur des Linux-Magazin und Site-Manager der Linux-Community, Entwickler von Webware und Linux Enterprise Specialist bei IBM, München

 

 

Software als Kultur
Freitag, 12.10., 10:00, Auditorium

Software ist so grundlegendend für große Teile des gegenwärtigen Lebens geworden, dass wir selten darüber nachdenken, wie sie konstruiert ist, wie sie die Möglichkeiten formt, die sie schafft, und wie sie anders erfunden werden könnte. Bislang wurde die Diskussion über Software als eine vorrangig technisch Frage angesehen. Es herrscht ein Mangel an genauer Aufmerksamkeit für die vielschichtige Struktur und Materialität von Software. Warum hat sich keine "Software Kritik" entwickelt, wie sie z. B. bei Filmen oder in der Literatur zu finden ist? Das Panel präsentiert eine Reihe von Vortragenden und Projekten, die sich direkt mit neuen Visionen der Software-Kultur beschäftigen. Hier besteht keine strikte Trennung zwischen Programmierern und Theoretikern. Stattdessen werden Sie von Technikerinnen, Programmieren, Künstlerninnen, Autoren, Theoretikerinnen hören, deren Aktivitäten nicht auf eine dieser Kategorien reduziert werden kann.

Dieser Konferenzstrang wird neben diesem Panel einen Workshop, die CD ROM "Hello World. A Case Study of Production Culture and Media Technology in the Digital Moving Image" von Richard Wright sowie einen massiven "Menschlichen Zellularen Automaten" umfassen.

Moderator: Matthew Fuller, http://www.axia.demon.co.uk, London

 

 

P2P: Kooperatives Schreiben
Donnerstag 11.10., 20:00, Auditorium

Einige Nachrichten-Sites bekommen ihre Inhalte nicht von einem bezahlten Stab von Autoren, sondern von den Nutzern selbst. Es sind auch die Besucher, die mit Hilfe von ausgefeilten Filterwerkzeugen den Müll von dem trennen, was wichtig ist. Im wesentlichen betreiben sich solche Nachrichten- und Diskussions-Sites selbst, mit kaum einer kommerziellen Beteiligung. Die entstehenden Geschichten sind oft von einer erstaunlichen Qualität. Wie kann man eine solche Site betreiben? Welche Abstufungen von "Peer-to-Peer-Journalismus" gibt es? Und, was macht die ganze Idee interessant? Steht uns eine wahre Medienrevolution bevor?

Moderator: Erik Möller, freier Journalist, Betreiber des P2P-Portals InfoAnarchy.org und der P2P-Journalism-Mailingliste P2PJ, Berlin

 

 

Open Source Content Management Systeme
Donnerstag 11.10., 15:00, Theatersaal

Die professionelle Bearbeitung von Web-Inhalten im Internet, Intranet oder Extranet ist heute kaum noch ohne Content Management Systeme (CMS) denkbar. Zu den Vorzügen von CMS-Software gehört die Trennung von Inhalt von Layout und die Vereinfachung des Arbeitsablaufs bei der Eingabe, Verwaltung und Ausgabe der Inhalte durch browserbasierte Verfahren. Es werden sieben Projekte vorgestellt, die CMS-Lösungen auf Basis von Open-Source-Software entwickelt haben: Campsite, Midgard, MMBase, OpenACS, OpenCMS, Open Meta Archive und Zope. Auf einem Panel führen eingeladenen Vertreter in diese Projekte ein und diskutieren ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Diese Diskussion wird anschließend in einem Workshop vertieft. Während der Konferenz steht ein Workspace des Projekts "Freie Online Systeme" zur Verfügung, der dem Erfahrungstausch mit CMS dient und einige Systeme "live" erprobt.

Moderator: Herbert A. Meyer, Psychologe, Wiss. Mitarbeiter am artop-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, unterstützt von Walter van der Cruijsen (Desk Organization)

  • Rob Vermeulen, Technischer Koordinator und Mitglied des MMBase Management Ausschusses, Amsterdam

Organisation WorkSpace Freie Online Systeme: Thomax Kaulmann, Datenkünstler, Entwickler von Open Meta Archive, Berlin; Herbert A. Meyer und Heiko Recktenwald

 

 

Sicherheit
Freitag, 12.10., 15:00, Theatersaal

Ein Muß-Thema bei jeder Veranstaltung zu Software-gestützter Infrastruktur.

Moderation: Armin Medosch, Chefredakteur der Telepolis, London

  • Hubertus Soquat, Referent für wirtschaftspolitische Fragen der Sicherheit in der Informationstechnologie, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin

 

 

Digitale Signatur: (Rechts)Sicherheit oder Ende der Privatheit?
Freitag, 12.10., 16:00, Theatersaal

Ein Panel der Heinrich-Böll-Stiftung und des Netzwerks Neue Medien.

Elektronische Kommunikation auf dem heutigen Stand der Informationstechnik birgt zahlreiche Sicherheitsrisiken. Läuft sie unverschlüsselt durchs Netz, kann sie an vielen Punkten abgefangen werden und steht somit im Mittelpunkt staatlicher und kommerzieller Ausforschungsinteressen. Andererseits fürchten Strafverfolger, dass Kryptographie den Kampf gegen den Terrorismus behindert.

Die Einführung der "Digitalen Signatur" durch das Signaturgesetz ist ein Beispiel für diese Ambivalenz: einerseits als entscheidender Schritt zur Herstellung sicherer, rechtsverbindlicher und vertraulicher Kommunikation gefeiert, könnte die Digitale Signatur auch den Beginn der Beschränkung des Rechts auf anonyme und freie Kommunikation bedeuten. So gibt es bereits Überlegungen von SicherheitspolitikerInnen, sämtliche NetzbürgerInnen mit dem "Pass fürs Netz" auszurüsten und damit bei jedem Klick verfolgbar zu machen.

Die Technik der Signatur allein ist somit ambivalent: Sie kann sowohl durch die Verschlüsselung Spuren im Netz verbergen als auch als eindeutiges Identifikationsmittel dienen. Vor diesem Hintergrund muss "Privatheit" und damit das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung der BürgerInnen durch Datensicherheit und Datenschutz neu definiert werden. Entscheidend ist der soziale und politische Umgang mit einer an sich neutralen Technik, über den im Panel zu diskutieren sein wird.

Begrüßung: Olga Drossou, Heinrich-Böll-Stiftung

Einführung: Marit Köhntopp, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein

Moderation: Stefan Krempl, freier Journalist

  • Hannes Federrath, TU Dresden, Fakultät Informatik
  • Klaus Keuss, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
  • Arno Fiedler, D-Trust GmbH

 

 

 


"Geistiges Eigentum"

 

 

Software-Patente und ihre Wirtschaftliche Nutzung &
Freitag, 12.10., 20:00, Auditorium

Welchen Stellenwert hat eigentlich der Handel mit Patentlizenzen? Wie ist das Verhältnis zwischen defensivem und offensivem Einsatz von Patenten gegen Konkurrenten? Wo erfüllen aus der Perspektive der ökonomischen Theorie Patente ihren Sinn, Innovation zu fördern, wo stehen sie ihm im Wege? IBM, einer der größten Linux-Supporter, hat seine Einnahmen aus Lizenzen in den letzten fünf Jahren auf 1,5 Mrd. Dollar verdreifacht. Unter anderem wird eine bislang unveröffentlichte empirische Fraunhofer-Studie über den Einsatz von Patenten in deutschen Software-Firmen vorgestellt.

Moderation: Boris Gröndahl, freier Journalist, Berlin

  • Fritz Teufel, Patentanwalt, Diplom-Physiker, Direktor Patentwesen und Urheberrecht bei IBM Deutschland, Stuttgart
  • Daniel Probst, Wirtschaftstheoretiker, Universität Mannheim

 

 

Rechtkontrolle und Fair Use
Samstag, 13.10., 13:00, Theatersaal

Die jüngste EU Urheberrechtsrichtlinie, wie zuvor der US Digital Millennium Copyright Act, führt ein Verbot von Geräten und Handlung ein, die dazu dienen, Kopierschutzsysteme zu umgehen. Da -- wie einem jeder Hacker sagen wird -- keine technische Maßnahme digitale Werke wirklich gegen nichtautorisierte Nutzung schützen kann, erhalten die technischen Maßnahmen einen zusätzlichen rechtlichen Schutz sui generis. Das ist schön für die Rechteindustrie, aber was bedeutet es für das Recht Privatkopien anzufertigen, für öffentliche Bibliotheken, deren Aufgabe es ist, Werke zugänglich zu machen, und für die Wissensallmende?

Moderation: Detlef Borchers, freier Journalist, Metten

  • Thomas Macho, Professor für Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Till Kreutzer, Rechtsreferendar und Mitarbeiter der Urheberrechtskanzlei Kukuk, Hamburg
  • Matthias Leistner, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht (MPI), München

 

Informationsvielfalt: Eigentum an informationen in Wissenschaft und Business
Freitag, 12.10., 16:00, Auditorium

Das Panel bringt Experten aus verschiedenen Gebieten der Wissenschaft und der kommerziellen Forschung zusammen, um Austausch und Eigentum an Informationen unter den diversen Bedingungen von Business und Wissenschaft zu diskutieren. Sollte alle Information open-source sein? Alles Wissen? Ist das menschliche Genom open-source? Das Genom einer einzelnen Person? Ist das wissenschaftliche System des Wissensaustausches kompatibel mit kommerziellen Interessen? Besonders auf Fragen der biologischen und medizinischen Information wird eingegangen.

Hintergrundtext von Christopher Kelty: Bio-medico-agro-eco-technology
Hintergrundtext von Eugene Thacker, Open Source DNA?

Moderator: Christopher Kelty, Assistenzprofessor für Anthropologie, Rice University, Houston Texas

 

 

Schatzpolitik: Information, Vertragsbeziehungen und Nord-Süd-Gerechtigkeit
Samstag, 13.10., 20:00, Theatersaal

Ein Panel, das dem Austausch, dem Diebstahl und dem Verkauf von Information durch Nationen, Individuen und Unternehmen nachgeht. Zu den Beispielen werden das "Schürfen" von Biomaterialien und -Informationen, die "informierten Einwilligungsformulare" für Patienten, und genetische Datenbanken an Orten wie Mexiko, Island, Amerika, Europa und Indien gehören.

Hintergrundtext von Christopher Kelty: Bio-medico-agro-eco-technology
Hintergrundtext von Skúli Sigurdsson: Yin-Yang Genetics, or the HSD deCODE Controversy

Moderator: Christopher Kelty, Assistenzprofessor für Anthropologie, Rice University, Houston Texas

  • Cori Hayden, Expertin für das "Schürfen" von Biomaterialien und -Informationen, für Biodiversität und pharmazeutische Kommerzialisierungabkommen, Cambridge UK
  • Kaushik Sunder Rajan, hat einen Abschluß in Biochemie von der Oxford Uiversität und ist ein PhD-Student in Anthropologie am MIT, Cambridge, MA

 

 

Freie Content-Lizenzen
Samstag, 13.10., 15:00, Theatersaal

Eine Freie Content-Lizenz, die denselben Status für freie Inhalte (Texte, Bilder, Musik) hätte, wie die GNU General Public License (GPL) für Software, gibt es noch nicht. Im Vorfeld der WOS 2 hat ein Projekt begonnen, die bestehenden Content-Lizenzen (OPL, OpenMusic License, ifrOSS's Free Text License, etc.) zu sichten, sie auf ihre praktische Einsetzbarkeit in Transaktionen und Transformationen von Content und ihre Anwendbarkeit sowohl in den Autorenrechts- wie in den Copyright-Rechtsystemen hin zu befragen <um teilzunehmen, subscribe lizenzen-admin@post.in-mind.de>. Das Ergebnis könnte die Modifikation einer bestehenden oder der Entwurf einer neuen Lizenz sein. Auf den WOS 2 werden die Ergebnisse der vorangegangenen Diskussionen über FCLs präsentiert.

Moderation: Detlef Borchers, freier Journalist, Metten

  • Andreas Lange, Projekt "Games Community", Berlin

 

 

 


Öffentliches Wissen

 

 

Open Source-Schulbildung &
Freitag, 12.10., 13:00, Theatersaal

Wo, wenn nicht in der Bildung geht es um das offene Austauschen von Wissen? Auf dieselbe Weise, wie Software kooperativ geschrieben wird, schaffen zunehmend auch Lehrer gemeinsam offene Lehrmaterialien. Zugleich beginnt die Schulbuchindustrie zu klagen, dass das in ihre angestammten Interessenbereiche einschneide. Der Markt für Software-gestützte Lehrmaterialien, sowohl für den Unterricht wie für zuhause, ist potentiell sehr lukrativ. Wird der generelle Trend zur Privatisierung die Anwender-getriebene Innovation zerstören oder wird die die Rolle der Einzelnen stärkende Natur des Netzes triumphieren?

  • Hans-Peter Prenzel, Grundschullehrer und Mitinitiator der Open Web School, Berlin

 

 

Die Universität als Public Service Provider oder als Profit Center?
Freitag, 12.10., 10:00, Theatersaal

Die gleichen entgegengesetzten Trends wie in der Schule sind in Lehre und Forschung an den Universitäten sichtbar. Institutionen ermuntern ihre Wissenschaftler, patentierbare Forschungsergebnisse zu produzieren. Projekte wie MIT's OpenCourseWare und Pre-Print-Server zeigen, dass das offene Austauschen von Wissen in der Akademie noch lebending ist.

Moderation: Volker Grassmuck, WOS-Konzeptor, forscht im Rahmen des Verbundprojektes "Bild Schrift Zahl" am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin

 

 

Öffentliches Wissen
Samstag, 13.10., 10:00, Auditorium

Was können die großen Wissensspeicher und Bildungsagenturen aus den Möglichkeiten der Digitalisierung der Inhalte und der Vermittlungsprozesse machen? Welche Rolle werden die öffentlichen Archive und Bibliotheken zukünftig spielen? Wieviel offenes / freies Wissensgut muß es geben, um Bildung für alle realisieren zu können? Wo, zu welchen Bedingungen und mit welchen Regularien (z.B. geschlossene Nutzergruppen) kann dies erfolgen? Gibt es eine aktivierende Archivpolitik? Wird die Deutsche Bücherei künftig Belegexemplare der deutschsprachigen Online-Publikationen sammeln? Wo sind die Bündnisse mit den Open Content- und den Open Source-Bewegungen?

Moderator: Thorsten Schilling, Leiter des Fachbereichs Multimedia & IT, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn

  • Frank Rieger, gate5 AG, Spezialist für geographische Informationssysteme, Berlin
  • Christine-Dorothea Sauer, Direktion der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Haus Amerika-Gedenkbibliothek, Berlin

 

 

Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
Freitag, 12.10., 14:00, Auditorium

Das Bundesverfassungsgericht definierte den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als "informationelle Grundversorgung". Wie ist dieser Auftrag im Internet-Zeitalter neu zu bestimmen? Was geschieht mit den Archiven?

Moderation: Volker Grassmuck, WOS-Konzeptor, forscht im Rahmen des Verbundprojektes "Bild Schrift Zahl" am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin

  • Frank Fremerey, Wissenschaftsjournalist und Fotograf, Bonn

  • Hermann Rotermund, konzeptionell und beratend tätig im Bereich der digitalen Medien Digitalfernsehen, eBook, Internet; von 1996 bis 1998 Konzept und Produktion des Internet-Angebots von Radio Bremen und Koordinator der Website der ARD; von Frühjahr 1997 bis Ende 2000 Projektleiter des ARD-Online-Kanals, des ersten Multimedia-Kanals im deutschen Digitalfernsehen, Berlin

 

Informationsfreiheit: Tiefer Blick in den Aktenschrank &
Samstag, 13.10., 13:00, Auditorium

Unter dem Leitbild eines "gläsernen Staates" sollen die Informationen bei öffentlichen Behörden und Einrichtungen Teil der public domain werden. Die USA blicken bereits auf eine Tradition des freien Informationszugangs seit den 60ern zurück, seit kurzem sind in Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg entsprechende Informationszugangsgesetze in Kraft, weitere Initativen der Bundesregierung und der EU sind auf dem Weg. Welche Erfahrungen gibt es mit dem Recht auf Akteneinsicht, wer nutzt es und wofür? Bedeutet das neue Recht wirklich das Aus für das Amtsgeheimnis? Welche Konflikte mit dem Datenschutz ergeben sich, wie werden sie gelöst? Was bedeutet der freie Informationszugang für das Selbstverständnis von Staat und BürgerInnen, von JournalistInnen und PolitikerInnen? Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung der Verwaltungsapparate?

Hintergrundtext: Roman Maczkowsky, Martin Rost, Marit Köhntopp: Die Internet-Anbindung des virtuellen Datenschutzbüros - Open Source und innovative Internet-Konzepte in der Verwaltung; in: 2001 - Odyssee im Cyberspace? Sicherheit im Internet; Tagungsband 7. Deutscher IT-Sicherheitskongress des BSI, 14.-16. Mai 2001 in Bonn-Bad Godesberg; SecuMedia-Verlag, Ingelheim 2001; 57-71 (PDF | Folien in PDF)

Moderation: Jeanette Hofmann, Wissenschaftszentrum Berlin

 

 

 


Offene Infrastruktur

 

Standards
Freitag, 12.10., 13:00, Auditorium

Standards sind Konventionen, die einen Austausch unter einer Vielzahl von Beteiligten erlauben. Sie zielen per Definition auf flächendeckende Akzeptanz. Sie sind nicht patchbar, daher ist der Entwicklungs- und Abstimmungsprozeß bis zu ihrer Verabschiedung entscheidend. Sowohl technische Standards (TCP/IP, HTML, MPEG) als auch klassifikatorische Standards (Dublin Core, Computing Classification Scheme, Open Archives Initiative) können jeweils offen oder geschlossen sein, je nach der Wissenskultur der Gemeinschaft, die sie hervorbringt.

Moderation: Volker Grassmuck, WOS-Konzeptor, forscht im Rahmen des Verbundprojektes "Bild Schrift Zahl" am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin

  • Joachim Euchner, MHP-Projektleiter, convergence integrated media GmbH, Berlin

 

 

Open_Money
Donnerstag 11.10., 15:00, Auditorium

Geld ist nicht einfach ein "kapitalistisches Instrument", sondern ein Kommunikationsmedium, ein kulturelles Objekt, das den Austausch unter Menschen erleichtert. Der Charakter der Austauschprozesse hängt von der Art des Geldes ab, das zur Verfügung steht. Das Open_Money-Panel bringt Forscher und Praktiker zusammen, um über die Arten von Geld zu diskutieren, die dazu beitragen können, das große Versprechen des Internet -- Dezentralisierung und Stärkung der Rolle der Einzelnen -- zu verwirklichen und die Herausforderungen auf dem Weg dort hin zu untersuchen.

Als Ergänzung zu dem Panel wird sich ein Workshop mit dem Openmoney Project als einem Beispiel für solche neue Arten von Geld beschäftigen.

Hintergrundtext von Ippei Hozumi über Winds, ein CGI-System erstellt mit WEBMAKER für das the On-the-web Settlement von lokalen Währungen: WEBMAKER and Winds, 5 August 2001

Hintergrundtext von Makoto Nishibe, On LETS, June 23, 2001

  • Michael Linton, Erfinder von LETS (Local Exchange Trading Systems), Openmoney Project, Vancouver

  • Thaer Sabri, Flawless Money LTD & IBUC, London

 

 

Open Music -- Offene Lizenzen, Freie Software, Offene Strukturen
Freitag, 12.10., 20:00, Theatersaal

Open Music ist nicht nur eine Initiative des LinuxTag, sondern auch der Titel eines Panels, das sich mit den Mitteln und den rechtlichen Bedinungen des freien Austauschens von Klängen und Musik beschäftigt.

Moderation: Sascha Kösch, CEO de:bug magazine | zeitschrift fuer elektronische lebensaspekte, Berlin

  • Johnny Häusler, Managing Director von defcom, Berlin

 

 

Kollektive Intelligenz
Samstag, 13.10., 20:00, Auditorium

Wissen ist kein Zuschauersport. An die Stelle der modernen Idee eines einzigartigen Autors und seines Werkes tritt wieder die Vorstellung, dass jede individuelle Schöpfung auf der Spitze eines Eisberges von gemeinschaftlichem Wissen steht. Die kollektive Intelligenz bildet das Davor und das Danach des Autors.

Hintergrundpräsentation von Pierre Lévy: Meditations on COLLECTIVE INTELLIGENCE (HTML | PowerPoint)
Links
über "the practice and theory of collective intelligence", von Pierre Lévy

Moderator: Florian Cramer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin

  • Roberto Bui, Mitglied des Romanschriftsteller-Kollektivs WU-MING, zuvor einer der führenden Köpfe des Luther Blissett-Projekts; WU-MING, ein "Workshop für literarisches Design", veröffentlichte den historischen Roman "Q" (Einaudi, Torino, 1999), der in Italien ein Bestseller ist, obgleich er unter einer Non-Copyright Lizenz steht; Bologna

 

Strategien
Samstag, 13.10., 16:00, Theatersaal

Was tun? Wo der frei Informationsfluß, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und die Möglichkeiten der freien Kooperation gefährdet sind, ist Handeln gefragt. Wie und mit wem? Das Panel sammelt Themen aus dem gesamten Spektrum der Konferenz, die ein Eingreifen erfordern -- defensives wie konstruktives. Die freie Software ist nicht in erster Linie eine Anti-Bewegung. Auch die Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit und zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Wissen-Allmende sollen besprochen werden.

Moderation: Volker Grassmuck, WOS-Konzeptor, forscht im Rahmen des Verbundprojektes "Bild Schrift Zahl" am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin

  • Zu den Diskutanten gehörten Vortragende von anderen Panels, darunter Andy Müller- Maguhn, James Love, Sebastian Hetze, Thorsten Schilling, Felix Stalder und Tim Hubbard

 

 

 

Was sonst? Überlegungen zu Gesellschaften und Kapitalismen im Netz und anderswo
Samstag, 13.10., 10:00, Theatersaal

Gerade heute ist es wichtig, die Denkmöglichkeit einer freien Gesellschaft offen zu halten. Drei Ansätze stellen sich vor: die GPL-Gesellschaft, die New Associationist Movement (NAM) und die Multitude.

Moderation: Paschutan Buzari, mikro, Berlin

  • Yann Moulier Boutang, Theoretiker und Ökonom, Mitherausgeber der Schriften von Louis Althusser und Redakteur der Zeitschrift "Multitudes", Paris
  • Stefan Merten, Informatiker, Gründer und Maintainer des Oekonux-Projekts, Kaiserslautern
  • Kenta Ohji, Philosoph, Ko-Autor von Eprouver l'universel. Essai de géophilosophie und Mitglied der New Associationist Movement (NAM), Paris

 

 

last updated 2002-02-26