| KONZEPT
 
"... we may speak of diasporas
of hope, diasporas of terror, and diasporas of despair." 
(Arjun Appadurai)
 Diaspora, das meint im traditionellen
Verständnis den Zustand der Vertreibung aus dem eigenen, dem Heiligen
Land. Diese ‘alte' Diaspora ist orientiert auf eine mögliche Rückkehr.
In jüngster Zeit verzeichnen die cultural studies eine neue Form von
Diaspora, die ohne die fortgesetzte Verbindung zu ihrem Ursprung auskommt
und ohne die Vorstellung, irgendwann "zurück"zukehren. Medien spielen
für Migration immer eine wichtige Rolle. Die neuen MigrantInnen leben
darüber hinaus auch in einer medialen Zwischenwelt, die weder hier
noch dort ist und dennoch die Gestaltung einer Kollektivität ermöglicht.
Das gilt vor allem für das Internet, das es Einzelnen mit vergleichsweise
geringem Aufwand erlaubt, in einem öffentlicher Raum zu publizieren.
Dieser gemeinsame Raum ist der Hegemonie sowohl der Umgebungskultur wie
eines repressiven "heimischen" Nationalstaates weitgehend entzogen. Ein
dritter Ort im Dazwischen. Die 29. mikro.lounge legt den Fokus auf dieses
Dazwischen und fragt:
 
Ist also "Digitale Diaspora" mehr als eine
hübsche Alliteration? Gibt es signifikante kulturelle Phänomene,
die diesem Begriff Substanz verleihen?
Welche Medien zwischen hier und dort sind
verfügbar und welche werden genutzt?
Wie sieht die Ökonomie dahinter aus?
Welche Bedeutung haben Medien für die wirtschaftliche Emanzipation?
Welche Mediatoren spielen eine Rolle? Welche
Rolle im trans-nationalen Kulturverkehr spielen Agenten, Publizisten, Medienproduzenten
und Gatekeeper zu Finanzquellen?
Welche Bedeutung hat das Netz für Menschen
aus weniger gut vernetzten Ländern, die mit ihrem Herkunftsland in
engem Kontakt stehen?
Welche Bedeutung hat das Internet für
die politische Emanzipation? Welche Gefahren für Freiräume gehen
von der zunehmenden Regulierung des Internet aus?
Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der
Ursprungskultur und den diasporischen Kulturen? Wie unterscheiden sich
darin TV und Internet? Führt die Vielfalt und Dichte der heutigen
Kanäle zu einer Synchronisation? 
Welche Bedeutung haben Medien für die
Konstruktion neuer und alter Identitäten? Für die Konstruktion
einer Diaspora? Für die Vernetzung zwischen Diaspora und deutschsprachigem
Mainstream?
Wie ist es um die post-nationale diasporische
Kultur bestellt, die die ambivalente Position zwischen Ursprungs- und Aufenthaltsort
hinter sich läßt? >> mehr
 
 
 VORAB
 "Wer darf bleiben? Ein Riss geht durch
Europa."
Von 3 Reportagen die einführende
über Italien
 gesendet im Arte-Themenabend "Völkerwanderung",
12.10.2000
 ca. 20 min.
 Deportation Class präsentiert von 
Ralf Homann (Weimar) und Simon
Baumann (München)
 http://www.deportation-alliance.com/lh/
 
 
 GAESTE
 Iwan Setiabudi
Watch Indonesia e.V, Berlin
 http://home.snafu.de/watchin/
 Michael Willenbücher
KanakAttak, Berlin
 http://www.kanak-attak.de/
 Eren Ünsal 
Sprecherin des Türkischen Bundes
Berlin-Brandenburg
 Dr. Junhua Zhang 
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der FU
Berlin,
 Arbeitsstelle Politik Chinas und Ostasiens
 
 
 MODERATION
 Einführungsgespräch: Claudia
Wahjudi, Zitty
 Dr. Piotr Olszówka
Kunsthistoriker am Osteuropa-Institut
der Freien Universität Berlin
 & http://www.polonium.de
 
 
 SOUNDS
 DJ Medy S., Berlin
 
 VISUALS
 Deportation Class-Poster
http://www.stadtrevue.de/kmii/frame/pla00.htm
 
 
 BUECHER-
& INFOTISCH
 b_books
http://www.txt.de/b_books/
 persembe
Persembe günleri die tageszeitung
gazetesi ile birlikte satilir
 http://www.per-ga.de
 Watch Indonesia e.V, Berlin
http://home.snafu.de/watchin/
 
 
 REDAKTION
 Claudia Wahjudi & Volker Grassmuck
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