Mikro e.V. Verein zur Förderung von Medienkulturen in Berlin 
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Pressestimmen zu mikro [03/1998-07/2001]
mikro.lounges 1998-2001 / net.radio days'98 / WOS 99
updated 28 July 2001 by <inke@snafu.de>
 

 

„Mikro leistet Bildungsarbeit." 

Claudia Wahjudi, in: Kunstforum International, Juni/Juli 2001



„Mikro stellt, was die Dienstleistungsgesellschaft Hände ringend für all die reservierten Seiten im Netz sucht: den ‘content’. Kulturproduzenten als Ideenlieferanten, allerdings nicht im Sinne des internationalisierten Marktes. Die Grenze setzt derzeit der Inhalt: die Kritik der immateriellen Warengesellschaft und ihrer Mogule."

Claudia Wahjudi, in: Kunstforum International, Juni/Juli 2001



„Netzwerke wie Botschaft und Mikro haben in den Neunziger Jahren die Rückkehr des Sozialen und Politischen in einer individualisierten Welt voran getrieben, die von Lifestyle-Gruppierungen geprägt ist."

Claudia Wahjudi, in: Kunstforum International, Juni/Juli 2001



„Auch als Diskussionsort für Netzkunst und Netzkritik konnte Berlin in jüngster Zeit durch verschiedene Meetings und natürlich durch ‘mikro e.V.’ (die Berliner Initiative zur Förderung von Medienkulturen) kräftig aufholen, nicht zuletzt Dank digitaler Expertinnen wie Inke Arns, Valentina Djordjevic, Ellen Nonnenmacher und Cornelia Sollfrank. Berlin hat zwar noch die Transmediale [...], aber High-Tech-Nomaden, die es auf unser Wahrnehmungsverhalten abgesehen haben, begegnet der Normalsterbliche ansonsten nur im Kino."

Christoph Tannert, in: BE Magazin, Nr. 6, September 2000

"Ich hoffe ihr habt in euerer Stadt auch so etwas wie die Mikro Lounge. Das ist immer nett. Frühabends in der Woche in den Lieblingsclub gehen und Diskussionen über die kommenden Huis und Pfuis der digitalen und Netzkultur lauschen. Mal ist das recht dröselig und man trinkt lieber mehr, mal aber auch hoechst amüsant. Charmant ist es jedenfalls immer."

De:Bug [home style]. 2.11.2000 [zur mikro.lounge #28: ICANN't, 1.11.2000] <http://debug.tool42.com/cgi-bin/debug.pl?what=show&part=news&ID=103



„Netzkritik - das will auch die Berliner mikro.lounge betreiben, ein Szene-Treff in der Hauptstadt, wo sich die Veranstalter einig sind, daß die Konsumenten- Haltung in Sachen Neue Medien nicht weiterhilft. mikro.lounge in Berlin-Mitte ist ein Ort, an dem das Neueste aus der elektronischen Subkultur zu erfahren ist."

    Deutschlandfunk, Mittwoch 20. Januar 1999, 15:50 - 15:57 Uhr, Sendung von Michael Langer, [Beitrag von Jens P. Rosbach, Interviews mit I. Arns und Th. Schilling anlässlich mikro.lounge #10 am 13. Januar 1999 im WMF], 97,7 mhz 

„Der Hype der ‘Mikro-Lounge’ besteht darin, daß ihre Macher weitgehend auf Hype verzichten. Selten findet man Hinweise in den einschlägigen Veranstaltungskalendern von Stadtmagazinen und Tagezeitungen, obwohl, so versichert Thorsten Schilling, einer der Gründer und Initiatoren, ‘wir denen immer E-Mails schicken.’ Doch auch ohne speziellen Tagestip kommen durchschnittlich 150 Leute. Und sie kommen nicht nur zum Rumlümmeln."


„Internet und Multimedia, für viele Teens und Twens ziemlich trendy, oder hip. Doch zur mikro.lounge kommt nicht, wer sich darstellen will: hier trifft sich die wahre Szene, schlaue Köpfe, in ganz normalen Klamotten, Insider. Thorsten Schilling und Inke Arns vom Trägerverein mikro wollen weder Kult noch Show."

    Deutschlandfunk, Mittwoch 20. Januar 1999, 15:50 - 15:57 Uhr, Sendung von Michael Langer, [Beitrag von Jens P. Rosbach, Interviews mit I. Arns und Th. Schilling anlässlich mikro.lounge #10 am 13. Januar 1999 im WMF], 97,7 mhz 

„Mit trashigen Videoclips und Installationen starten die Gesprächsrunden. Auch wenn im weichen Salon-Ambiente, so werden doch knallharte Themen debattiert: Politische Internet-Aktionen, wie etwa gegen Ausländer- abschiebungen, Multimedia und Gewerkschaft, Frauen in der Netzbranche."

    Deutschlandfunk, Mittwoch 20. Januar 1999, 15:50 - 15:57 Uhr, Sendung von Michael Langer, [Beitrag von Jens P. Rosbach, Interviews mit I. Arns und Th. Schilling anlässlich mikro.lounge #10 am 13. Januar 1999 im WMF], 97,7 mhz 

„Rund 150 Realgäste lockt das Projekt mit seinen monatlichen Treffen vom heimischen Bildschirm in den Club, auch wenn nicht jeder, wie Design-Student Jörg Pfeifer, nun immer scharf aufs reine Fachsimpeln ist: ‘Vielleicht ist es auch ‘ne tolle Szene... keine Ahnung, vielleicht gibt’s auch tolle Frauen, wer weiss’ [lacht]...."

    Deutschlandfunk, Mittwoch 20. Januar 1999, 15:50 - 15:57 Uhr, Sendung von Michael Langer, [Beitrag von Jens P. Rosbach, Interviews mit I. Arns und Th. Schilling anlässlich mikro.lounge #10 am 13. Januar 1999 im WMF], 97,7 mhz 

„Was zunächst als Club für Eingeweihte begann, entwickelt sich seitdem zu einer unentbehrlichen Ergänzung zur Kommunikation mit mehr oder weniger gut gestalteten Benutzeroberflächen. Dabei verlaufen die Abende im realsozialistisch-charmanten Interieur der WMF-Bar ganz und gar nicht pessimistisch, sondern ausgesprochen entspannt und unangestrengt. Wie es sich für einen Club gehört, der mehr ist als nur Plauderplatz für Gleichgesinnte, gehen die Themen der Lounges, z.B. Überwachung im Netz oder der Einfluß von Computerspielen, auf die Erschaffung einer virtuellen Welt über das bloß Unterhaltsame hinaus."

    Markus Sailer, ‘Elektronische Einsamkeit’ [Bericht zu den net.radio days 98], in: Scheinschlag, Berlin, 17. 6. 1998 

„Aus der Asche von IS [Internationale Stadt] entsprang schliesslich der sero.org-Server und die --> mikro-Gruppe — ein Projekt, das es sich zunächst zur Aufgabe machte, die (Re-) Organisation der Berliner Independent-Szene auf breitestem Grassroot-Level zu fördern. Und doch bleibt es nach wie vor offen, wie lange eine elektronische Kultur wie diese in einer solch großen Metropole ohne eigene technologische (und ökonomische) Infrastruktur zu überleben imstande ist."

    Pit Schultz / Geert Lovink, ‘Neue Medien: Radikaler Pragmatismus - Der Fall Berlin’, in: Katalog Berlin/Berlin. Berlin Biennale, hg. v. M. Wiesel, K. Biesenbach, H.U. Obrist, N. Spector, Ostfildern: Cantz, 1998 [ISBN 3-89322-441-6], S. 279 - 282

„[...] das Panorama der Überschneidungen und Verbindungen im allgegenwärtigen Techno-Lebensraum hat die Kunstwelt längst in den Cyber-Strudel gerissen. Gräbt man sich durch die Verkabelungen, fällt einem bald auf, daß online erarbeitete Spezialeffekte, ja überhaupt Netzkunstveranstaltungen besonders facettenreich auf dem Boden weiblicher Zusammenarbeit gedeihen. Berlin als Diskussionsort konnte in jüngster Zeit durch verschiedene Treffen und natürlich durch ‘mikro’ (die Berliner Initiative zur Förderung von Medienkulturen) kräftig aufholen nicht zuletzt dank digitaler Expertinnen wie Inke Arns, Valentina Djordjevic, Ellen Nonnenmacher und Cornelia Sollfrank."


„Berlin, das als Kulturmetropole so vieles gerne wäre, ist eines mit Sicherheit nicht: ein Zentrum für Medienkunst. [...] Institutionen vom Range des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe oder der Kunsthochschule für Medien in Köln fehlen in der Hauptstadt und mit ihnen eine Infrastruktur [...]. Statt dessen gibt es eine autonome, sehr aktive Szene, die sich schon seit Jahren um die Förderung von Netzkultur bemüht. Sie gruppiert sich um Vereine wie »mikro« oder »shift«, deren Aktivitäten nicht nur im Internet, sondern auch in der Stadt nicht mehr zu übersehen sind: mit Veranstaltungen wie den mikro-lounges im WMF-Club, internationalen Treffen etwa zum Thema Internet-Radio und Ausstellungen. Typisch für die Arbeitsweise dieser Szene ist ihr auf informellen, ja freundschaftlichen Kontakten und Eigeninitiative basierendes »networking«. Die Kommunikation über Mailinglisten sorgt für internationale Kontakte der über den ganzen Globus verstreuten Verbündeten untereinander. Wer sich der Netzkultur verschrieben hat, führt in Real Life häufig eine nomadisierende Existenz als digitaler Wanderarbeiter. Und ab und zu gelingt es, die Institutionen des traditionellen Kulturbetriebs wie ein Virus zu befallen und in ihnen temporäre Zonen der Netzkultur zu installieren."

    Kathrin Tiedemann, ‘Es muß nicht immer Hightech sein: Die Berliner Ausstellung »crossLinks« präsentiert Medienkünstlerinnen und Cyberfeministinnen, Freitag: Die Ost-West Wochenzeitung, Interaktiv, Nr. 05/1999, 29. Januar 1999 <http://www.freitag.de/1999/05/99051501.htm

 



 
 

Wizards of OS [Berlin, 07/99]
 

"Bevor also Politiker endgültig vor der globalen Wirtschaft und deren Interessen kapitulieren, sollten sie lieber versuchen, sich mit der Techno-Elite der Open-Source-Bewegung zu verbünden und freie Software zu fördern, denn der demokratische Geist dieser Bewegung, die Mentalität und Kultur dieser Avantgarde des Informationszeitalters könnte helfen, die humanistischen Werte der westlichen Gesellschaften auch unter den Bedingungen einer globalisierten Wirtschaft zu bewahren und weiter zu entfalten. Im Augenblick tun Politiker eher das Gegenteil. Kürzlich hat Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Matthias Gabriel (SPD) einen Kooperationsvertrag mit Microsoft unterschrieben. Zuvor schon haben Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Kooperationsvereinbarungen mit Microsoft geschlossen. In Rheinland-Pfalz geht es beispielsweise um eine Zusammenarbeit beim Einsatz von Software in Schulen, Hochschulen und Verwaltung. 
Welche Absichten Microsoft damit verfolgt, ist klar: Wer als Schüler mit Microsoft-Produkten arbeitet, will dies auch später im Job tun. Unklar ist, was die Politiker, die neuerdings so gern von „mehr Wettbewerb“ reden, bewegt, dem Monopolisten zu helfen sein Monopol zu zementieren. Sollten sie sich billige Software erhoffen, dann wissen sie offensichtlich nicht, dass sie für ihre Schulen, Universitäten und Verwaltungen Linux und zahlreiche Linux-Anwendungen umsonst bekommen können. Würde Europa auf Linux setzen, entstünde eine europäische Linux-Industrie, und qualifizierte Arbeitsplätze entstünden in Europa statt in den USA. Aber deutsche Politiker kommen sich offenbar fortschrittlicher vor, wenn sie Monopole fördern." 

    Christian Nürnberger, 'Freie Software für alle. Bessere Produkte für ein besseres Leben: Wie das Betriebssystem Linux die Welt verändern könnte', in: Süddeutsche Zeitung, 13. Aug 1999, S.13

"Insgesamt kann man die erste 'Wizards of OS'-Konferenz, die den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen bildet, sicherlich als einen Meilenstein in der Geschichte der Open-Source-Bewegung bezeichnen. Die Veranstaltung konnte eines deutlich machen: In Open Source scheinen sich Tendenzen einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung zu manifestieren. In der modernen Informationsgesellschaft dreht sich alles um das 'geistige Eigentum' -- Open Source stellt dieses Eigentum wieder der Allgemeinheit zur Verfügung."

    Susanne Schmidt, Christian Hüttermann: (odi), Zauberer der Informationsgesellschaft. Erste Open-Source-Konferenz "Wizards of OS" in Berlin', in: c't 16/1999, 2. August 1999, S.112

"Der Aufstieg der freien Software ist die erstaunlichste Entwicklung in der Computerwelt der jüngsten Zeit. Ein Paradebeispiel ist die Entwicklung GNU/Linux. Aber auch die Software Apache und die Skriptsprache Perl sind weit verbreitet in der Welt der Web-Server, Web-For-mulare und Suchmaschinen. Die Vorteile von Open Source machen sich mittlerweile auch Großkonzerne zu nutze, um ihre Software weiterzuentwickeln. Gast ist Richard Stallman von der Free Software Foundation."

    n-tv, Tomorrow Magazin, 31. Juli 1999. OPEN SOURCE – Schwerpunktthema: Freie Fahrt für freie Software. Tomorrow-Magazin wird samstags um 11.15, um 16.15 und um 21.15 sowie sonntags um 3.30 und 9.35 Uhr ausgestrahlt. <http://www.n-tv.de/cgi-bin/show_doc.cgi?doc_id=1082>

"Zu wünschen wäre dann ein weniger vollgepacktes Programm. Auf jeweils zwei Stunden angelegte Themen- komplexe von morgens zehn bis abends zehn und zusätzliche parallele Workshops erschöpften auch hartgesottenere Berichterstatter. Vielleicht ließe sich zudem mehr Raum für Diskussionen einplanen. Der Dramaturgie der Konferenz täte es wahrscheinlich gut, Kontroversen vorzusehen. Ein wenig litt die Veranstaltung daran, dass sich alle gegenseitig auf die Schulter klopfen konnten. Die rund 400 Besucher der Konferenz signalisierten jedoch, dass die Initiatoren vom mikro e.V. die richtigen Fragen zur richtigen Zeit gestellt haben." 

    Patrick Goltzsch, 'Wizards of OS. Was kommt heraus, wenn Computer-Freaks und Geisteswissenschaftler zusammengebracht werden? Mit der Konferenz »Wizards of OS« hat der Verein mikro e.V. das Experiment gewagt', Digest "Netz und Politik" (NETPOL-Digest) Nr. 17 (07/1999), 20. Juli 1999 <http://www.fitug.de/netpol/99/17.html> / Mailingliste <netpol@fitug.de>

"Diese Woche treffen sich Code-Spezialisten aus aller Welt in Berlin, um sich über die Open-Source-Idee zu beraten. Sie stellen Projekte wie XFree86 oder FreeBSD vor und diskutieren in Workshops über Gratis-Software wie das Grafikprogramm GIMP." 

     


 
 

Net.Radio Days Berlin, 6.-10. Juni 1998
 

„Dem cleanen, digitalen Zeitalter zum Trotz: Mit Ätherrauschen und verschwimmenden Soundfetzen, aus denen Worte hervorquellen, zeigte sich der Jingle der Berliner Net.Radio Days98 programmatisch (www.mikro-berlin.org). Es ging nicht um die Simulation alten Radiofeelings durch ein paar Nostalgiker. Vielmehr sollen sich die Stimmen realer Orte auf der Welt durch das Netz zu einer neuartigen globalen Äußerung überlagern. Das steht in klarem Kontrast zum reinen Webcasting der herkömmlichen Radiosender, die das Internet meist nur als alternatives Übertragungsmedium nutzen und ihr normales Programm anbieten. ‘Alte Formate gibt es genug. Die Net.Radio Days wollen Stationen mit neuen Konzepten vorstellen’, nannte Herbert Meyer vom Freien Radio Kassel ein Ziel des Treffens von Netz.Radio-Aktivisten aus verschiedensten Weltgegenden."


„Die Pioniere des Netz-Hörfunks sind eine überschaubare, aber internationale Gruppe: Groß genug, um etwas auf die Beine zu stellen, klein genug, um kreativ und flexibel zu sein. Individuelle Sendestationen gehören dazu, Piratenradios, Netzkünstler und Kommerzradios. Ihre Zahl ist überschaubar, ihr Kontakt fast nur auf das Netz beschränkt, und die Aussicht, bei den Net.Radio.Days ´98 in Berlin die Mitglieder ihrer Mailing-List real begrüßen zu können, hatte sie aus der ganzen Welt angelockt: lettische Netzwerk-Pioniere aus Riga, die mit "x-change" einen Pool der experimentellen Szene bilden, die Organisatorin des Wiener Kunstradio ORF, Heidi Grundmann und die Fluxus-Gruppe des Projektes "ser.extended" von Radio Qualia aus Australien; andere Gruppen stammen aus Tokio, Budapest, Zürich oder Kassel."


„5 Tage voller interessanter Vorträge der ambitioniertesten, sympathischsten und engagiertesten NETZRADIOMACHER der äh - ja: Welt traffen sich rund um das Thema in Berlin an den nettesten kleinen Orten (HU, Kunst+Technik, WMF, halfloop, FU, u.a.). Ungefähre Quintessenz: Radio im Netz machen - Meinung äussern - billige Technik nutzen - vernetzen - von einander lernen - zuhören - mitmachen - airplay Chancen auschecken."

    Mike Riemel, ‘net.radio.days - mikro-berlin.org / convex tv’, in: JUNINEWS M2+B, 13 Jun 1998 <riemel@border2000.org>

„Das globale Epi-Zentrum des alternativen, künstlerischen und experimentellen Internet-Hörfunks liegt, wo sollte es sonst liegen, in Riga, der Hauptstadt von Lettland. Wenige Tage, nachdem die c't 12/98 im Druck war, erreichte uns ein Fax aus Berlin. Das einzige, was darin das Rauschen der Ostberliner Telekom-Leitungen überlebt hatte, war eine halbwegs leserliche Internet-Adresse: www.mikro-berlin.org.  mikro, ein alternativer Berliner Kulturverein mit eigener Internet-Domäne, so war unter der Adresse zu erfahren, richte in Zusammenarbeit mit Convex-TV die Net Radio Days ‘98 aus. Begründet wurde die Wahl des Veranstaltungsortes damit, dass Berlin von Ljubljana, Riga, Budapest, Sydney, Bregenz und Chicago aus verkehrstechnisch etwa gleich günstig gelegen sei, denn aus diesen Städten kamen die Teilnehmer."

    Frank Fremerey, ‘Kreative Explosion: Net.radio days ‘98 in Berlin’, in: c’t, Nr. 14 / 1998, S. 42

„Am Ende der sechs Net Radio Days, als alle Teilnehmer von kreativem Overkill und Schlafentzug gezeichnet waren, [kam] das Schlusswort von Rasa Smite aus Riga, die mit ihrer Xchange-Mailingliste die weltweite Internet-Radio-Gemeinde in Berlin zusammengebracht hat: ‘Wir wollen Euch nicht bloss als Zuhörer, sendet selber!’."

    Frank Fremerey, ‘Kreative Explosion: Net.radio days ‘98 in Berlin’, in: c’t, Nr. 14 / 1998, S. 42

„Wo Computer und Netze im Spiel sind, darf natürlich die hochwertige Besetzung des technischen Teils der Veranstaltung nicht zu kurz kommen. Eigens aus Sydney, Australien, kam Adam Hyde geflogen, um sein Projekt ‘self.extracting.radio’ vorzustellen."

    Frank Fremerey, ‘Kreative Explosion: Net.radio days ‘98 in Berlin’, in: c’t, Nr. 14 / 1998, S. 42

„Als Berichterstatter wurde ich zunächst angenehm von der Keynote des Leipziger Kunsthistorikers Dieter Daniels [==> kleines Foto] überrascht, der die Geschichte des Radios von der Französischen Revolution über den optischen Telegrafendienst bis zu Goebbels und dem Format-Radio der 1990er vor unseren inneren Augen vorbeiziehen liess, um dann erstaunliche Parallelen, bis hin zu wortwörtlich gleichen Vorhersagen und falschen Erwartungen in Bezug auf die Entwicklung des Internet heute aufzuzeigen. ‘Die Geburt des Radios aus der Utopie’ so der Arbeitstitel seines demnächst erscheinenden und mit Spannung erwarteten Buchs."

    Frank Fremerey, ‘Kreative Explosion: Net.radio days ‘98 in Berlin’, in: c’t, Nr. 14 / 1998, S. 42

„Der zu Beginn dieses Jahres gegründete mikro e.V., der sich das Ziel gesetzt hat, die verstreuten Fragmente der Berliner Cyberszene zusammenzubringen, startete, nach nur drei vorhergegangenen Diskussionsabenden, mit den Netzradiotagen sein bisher ambitioniertestes Projekt: ein ausgereifter Marathon von Workshops, Vorlesungen und Diskussionsrunden, die sich alle einem einzigen Thema widmeten: Dem Radio im Internet."


„Der Trick [der Net.Radio Days Berlin 98] bestand darin, eine ganze Mannschaft von Net.Radiomachern aus der ganzen Welt so auf die Stadt zu verteilen, daß sie in den verschiedenen Veranstaltungen ihre Stärken ausspielen konnten. Einen Schuß Theorie hinzugefügt und eine Prise Geschichte - und das Ergebnis war ein erschöpfendes aber lohnendes Programm [...]"


„[Dieter] Daniels [Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig; Eröffnungsvortrag der Net.Radio Days Berlin 98] verlieh der gesamten Veranstaltung eine Stimmung der Ernüchterung, indem er zeigte, daß wilder Enthusiasmus der Begleiter jeder neuen Kommunikationsform war, verbunden mit spektakulären Visionen eines universellen gegenseitigen Verständnisses, dem Ende von Kriegen und einer gleichberechtigten Weltbevölkerung - und dann seine Zuhörer daran erinnerte, wie diese Hoffnungen zunichte gemacht wurden (in Deutschland z. B. wurde das Massenmedium schnell ein Instrument des Faschismus). Daniels sorgte damit dafür, daß keiner der Veranstaltungsteilnehmer sich im Zusammenhang mit der relativ neuen Verwendung eines bereits betagteren Mediums zu ähnlichen Hoffnungen würde hinreißen lassen."


„Was der mikro e. V. zeigen konnte, war, daß die Geschichte, oder zumindest ein beträchtliches Kapitel von ihr, in Berlin gemacht wird, von dem ein Großteil der Welt auch erwartet, daß dort das neue Europa entstehen wird. Alles in allem war es ein symbolischer Sieg für die Stadt und ihren Verein."


„Wer bei seinen Reisen durch das Web noch nicht in den Genuß dieser Pionier- technologie [net.radio] kam, konnte an einem interurbanen DJ-Set im Kunst+Technik teilhaben, bei dem die Musik von DJ"s, die in verschiedenen Städten Europas auflegten, mal nacheinander, mal gemixt, immer in einem fließenden Stadium zu hören war. So steckte zwar noch nicht das ganze Universum, aber doch ein halber Kontinent in einem kleinen Raum."

    Markus Sailer, ‘Elektronische Einsamkeit’ [Bericht zu den net.radio days 98], in: Scheinschlag, Berlin, 17. 6. 1998 

„Though not a triumph of modern organisational practice, it was indeed chaotic and, at times, positively disorganised, the conference was inspirational. In fact net.radio days was one of the most efficacious and interesting symposiums I have attended."


„There were about 15 presentations over the 3 days, with lectures covering a broad range of topics, from examples of individual practices, digital broadcasting, midi audio technologies, net.radio collaborations, historical perspectives on broadcasting, and streaming media software [...] some talks were wholly captivating."


„The presentation of .ser [self extracting radio] was positively received, providing the impetus for the discussion of many provocative issues about the relationship between radio and the internet. Some of the pivotal themes explored in discussion centered around the contrasts between traditional radio and net.radio, and the political and practical restrictions of both media. Much is made about the utilitarian potential of the internet and its ability to deconstruct traditional systems of information regulation, and net.radio has been no stranger to this rhetoric."


„The conference also provided the opportunity for many debates (www.art-bag.net/ convextv/ram/7398.ram) including a public forum at the end of the last day. I am most indebted to Josephine Bosma for the long discussions we had about the difference between radio and net.radio. These questions have continued to occupy my thoughts."



 

mikro.lounge #8: netz.statt.berlin (4. Nov. 1998)
 

„Wenn berlin.de, der lange annoncierte regionale Online-Dienst der Metropole, nun am 8. Dezember ins Netz geht, dann wird sein Start nicht nur von guten Wünschen begleitet sein. Diesen Eindruck hinterließ zumindest die Diskussionsveranstaltung "Netz.Statt.Berlin", zu der die Medieninitiative mikro e.V. am Mittwoch abend ins WMF nach Mitte eingeladen hatte. [...] Daß die anschließende Diskussion dann zunehmend den Charakter eines Kreuzverhörs annahm, hatte diverse Gründe: Unter den Zuhörern waren Berliner Netzaktivisten, die bereits mit berlin.de über eine Teilnahme an der kommunalen Online-Plattform verhandelt hatten, sich dann aber gegen die kostenlose Zulieferung ihrer Inhalte entschieden. Die Logik der Betreibergesellschaft, eine kostenfreie Einstellung von Inhalten mit einer Beteiligung an (eventuellen) Werbeeinnahmen zu vergüten, erschien einigen Diskutanten als Ausverkauf ihrer aufwendig produzierten Info-Angebote. [...] Auch die Ankündigung, daß kommunale Verwaltungsdienste, wie etwa die Ummeldung eines PKW, gegen eine geringe Gebühr online im Stadtinformationssystem angeboten werden solle, fand wenig Gegenliebe, wie Horst Ulrich feststellen mußte. Umgekehrt zeigten aber die beharrlichen Fragen nach Datenschutz und der Möglichkeit politischer Mitbestimmungs-verfahren, wie mißtrauisch viele Berliner Online-Projekte die virtuelle Community beobachten. Anfang Dezember wird Berlin hoffentlich schlauer sein."